13.09.2021
#FreeThemAll: Roman Dobrochotow
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat kurz vor der Parlamentswahl in Russland am 19. September erneut die massive staatliche Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit vor Ort kritisiert. So hätten in Russland allein in den vergangenen Monaten mindestens fünf kremlkritische Nachrichtenseiten ihre Arbeit einstellen müssen – und immer mehr Medien würden willkürlich zu „ausländischen Agenten“ erklärt. Zudem zeige die Ausweisung der langjährigen BBC-Korrespondentin Sarah Rainsford im August, dass auch ausländische Reporterinnen und Reporter in Russland nur so lange unbehelligt arbeiten dürften, wie sie die Machthabenden nicht zu stark kritisieren.
Zudem verwies RSF auf die Vielzahl gewalttätiger Übergriffe von russischen Sicherheitskräften gegen Demonstranten – etwa bei den Protesten für die Freilassung des Regierungskritikers Alexej Nawalny – und das Schikanieren kritischer Journalistinnen und Journalisten mittels Hausdurchsuchungen und Verhören. Erst Ende Juli waren Beamte etwa in die Wohnung des Gründers und Chefredakteurs der Internetzeitung The Insider, Roman Dobrochotow, eingedrungen und hatten dabei neben Telefonen und Computern auch den Reisepass des Journalisten eingezogen. Dobrochotow hatte zuvor maßgeblich zur Aufdeckung der Identität jener Geheimdienst-Offiziere beigetragen, die an der Vergiftung von Alexej Nawalny beteiligt gewesen sein sollen.
nach oben
Folgen Sie uns!