Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) hat die Behörden in Bangladesch dazu aufgefordert, den Journalisten Shafiqul Islam Kajol freizulassen. Kajol, der als Fotograf und Redakteur für das Magazin Pakkhakal arbeitet, befindet sich dort seit mehr als vier Monaten in unbefristeter Untersuchungshaft. Laut Aussagen seines Sohnes gegenüber dem CPJ befindet sich der Journalist in einem kritischen Gesundheitszustand. Sein linker Arm soll gelähmt sein, zudem ist er angeblich teilweise erblindet, nachdem ihm im Gefängnis für mehrere Wochen eine Augenbinde aufgezwungen wurde.

Ursprünglich war Kajol am 9. März dieses Jahres zusammen mit 31 anderen Journalisten wegen „Diffamierung und Rufmord“ angezeigt worden. Zuvor hatte ein Parlamentarier der regierenden Awami-Liga Beschwerde gegen die Journalisten eingereicht. Diese hätten Falschnachrichten verbreitet. Einen Tag nach der Anzeige verschwand Kajol spurlos. Zwei Monate später wurde er jedoch an der Grenze zwischen Indien und Bangladesch festgesetzt und von der Polizei mit Verweis auf die Sektion 54 des sogenannten Criminal Procedure Code verhaftet. Dieser erlaubt es den Behörden in Bangladesch, Verdächtige vorübergehend ohne Gerichtsbeschluss festzuhalten.