In China befindet sich der Journalist Yang Hengjun mittlerweile seit mehr als zweieinhalb Jahren in Haft. Yang, der in China geboren wurde, aber die australische Staatsbürgerschaft besitzt, war ursprünglich am 18. Januar 2019 während eines privaten Aufenthalts in der südchinesischen Stadt Guangzhou festgenommen worden. Sechs Monate später erhob die Staatsanwaltschaft dann Anklage wegen „Spionage“ – ein Vergehen, das in China mit der Todesstrafe geahndet werden kann. Obwohl ein Gericht in Guangzhou das Verfahren laut übereinstimmenden Medienberichten bereits im Mai dieses Jahres abschloss, wurde das Urteil bislang jedoch noch nicht öffentlich kommuniziert.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die australische Regierung China dazu aufgefordert, Details zu den Haftbedingungen des Journalisten herauszugeben. Der Grund: Informationen des australischen Außenministeriums zufolge wird Yang seit seiner Verhaftung unter „inakzeptablen Bedingungen“ festgehalten. So soll er täglich verhört und dabei zum Teil auch gefesselt werden. Zudem untersagen ihm die chinesischen Behörden angeblich einen regelmäßigen Kontakt zu seinen Angehörigen und Anwälten.