Eritrea
21.11.2005
Zeitungsbesitzer Dawit Isaac freigelassen
Reporter ohne Grenzen begrüßt die Haftentlassung von Dawit Isaac, dem Besitzer der früheren Wochenzeitung Setit. Afrikas autoritärstes Regime hielt ihn seit dem 23. September 2001 gefangen. Die Menschenrechtsorganisation weist daraufhin, dass in Eritrea zwölf weitere Journalisten seit über vier Jahren irgendwo im Land ohne Gerichtsverfahren festgehalten werden.
„Die unfassbaren Qualen, die Dawit Isaac durch die Regierung erleiden musste, sind nun vorbei“, sagt Reporter ohne Grenzen. „Wir teilen die Freude und Erleichterung seiner Freunde und Familie nach mehr als vier Jahren des Schweigens und der Verzweiflung.“
Der 41-jährige Dawit Isaac, der seit den 80er Jahren schwedischer Staatsbürger ist, wurde am Morgen des 19. November aus dem Karcheli Gefängnis in Eritreas Hauptstadt Asmara freigelassen und will nun möglichst bald nach Schweden zu seiner dort lebenden Frau reisen. Am Telefon berichtete er, dass es ihm „wirklich gut“ gehe. Leif Öbrink, Leiter der schwedischen „Free Dawit Isaac“-Kampagne, geht davon aus, dass der schwedische Botschafter in Asmara entscheidend zu Isaacs Freilassung beigetragen hat.
Dawit Isaac wurde am 23. September 2001, fünf Tage nach der Aufhebung aller Bürgerrechte in Eritrea, im Zuge einer großen Polizeiaktion festgenommen. Der dreifache Vater war einer der Zeitungsbesitzer, Herausgeber und Journalisten, die ohne Beweise verdächtigt wurden „Verräter“ und „Spione“ aus Äthiopien zu sein. Zunächst wurde er in Asmaras Polizeistation festgehalten, bevor er im März 2002 in das Halibet Krankenhaus eingeliefert wurde. Dort behandelte man Verletzungen, die ihm in seiner Zelle zugefügt wurden. Die schwedischen Behörden haben wiederholt versucht, ihn zu besuchen. Doch die Regierung in Asmara lehnte dies immer ab.
Auch für die zwölf Kollegen von Isaac, die von dem Regime unter Präsident Issaias Afeworki noch immer festgehalten werden, wird ROG sich weiter einsetzen. Die Menschenrechtsorganisation fordert ihre bedingungslose Freilassung.
Für weitere Informationen:
Reporter ohne Grenzen - Katrin Evers
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