In Guinea befindet sich der Journalist Amadou Diallo seit dem 27. Februar dieses Jahres in Haft. Sicherheitskräfte hatten Diallo, seines Zeichens Sportreporter für den staatlichen Fernsehsender RTG, während eines Interviews mit dem privaten Radiosender Lynx FM festgenommen. Bei seinem Auftritt hatte Diallo sich kritisch über den Staatspräsidenten Alpha Condé geäußert und mehrfach ethnisch motivierte Gewaltausbrüche in Guinea angesprochen.

Nach seiner Festnahme verbrachte Diallo nach Informationen der Organisation Reporter ohne Grenzen zwei Tage in Gewahrsam auf einer Polizeistation, bevor er wegen „Beleidigung eines Staatsoberhaupts“ angeklagt wurde. Die Anwälte des Journalisten bezeichneten das Vorgehen der Behörden mittlerweile als illegal, da Verstöße gegen das Medienrecht in Guinea qua Gesetz nicht mit einer Haftstrafe geahndet werden dürfen. Ein entsprechendes Haftentlassungsgesuch wurde vom zuständigen Gericht jedoch zunächst abgelehnt.

Erst im vergangenen Monat war in Guinea auch der Sportjournalist Ibrahima Sadio Bah verhaftet worden, weil er über Korruptionsvorwürfe gegen den Vorsitzenden des guineischen Fußballverbands FEGUIFOOT berichtet hatte.