In dem indischen Bundesstaat Uttar Pradesh soll sich die Journalistin Barkha Dutt wegen „Falschberichterstattung“ und „Provokation öffentlicher Unruhe“ vor Gericht verantworten. Konkret wird Dutt, die mitunter für die Washington Post arbeitet und ihren eigenen YouTube-Nachrichtenkanal namens MoJo Story betreut, vorgeworfen, Falschinformationen über den Mord an zwei Minderjährigen veröffentlicht zu haben.

Die zwei Mädchen, die laut Medienberichten sogenannte Dalits waren, also keiner Kaste angehörten, waren am 17. Februar vergiftet in einem Feld aufgefunden worden. Wenig später hatten mehrere Politikerinnen und Politiker auf sozialen Medien die Nachricht verbreitet, dass die Mädchen vor ihrem Tod sexuell missbraucht worden seien. Laut lokaler Behörden soll diese Information auch von Dutt gestreut worden sein. Die Journalistin verwies mittlerweile allerdings mehrfach darauf, dass sie in Ihrem Bericht zu dem Fall keinerlei Bezug auf das Thema genommen habe und nannte das Vorgehen der Behörden einen „Einschüchterungsversuch“. Vielmehr sei es wahrscheinlich, dass die Polizei sich an ihrem Beitrag gestört habe, weil darin Familienmitglieder der Opfer zu Wort zu Wort gekommen seien. Diese hatten berichtet, die Polizei habe sie dazu gedrängt, die Leichen schnell einäschern zu lassen.