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Komoren

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 75 von 180
Komoren 28.01.2020

#FreeThemAll: Ali Mbaé

Proteste auf den Komoren anlässlich der anstehenden Wahlen
Proteste auf den Komoren anlässlich der anstehenden Wahlen © picture alliance/Louis Witter / Le Pictorium/MAXPPP/dpa

Am 11. Januar dieses Jahres wurde der Journalist Ali Mbaé auf den Komoren verhaftet. Mbaé, der für die Zeitschrift Masiwa Komor arbeitet, war in dem Dorf Koimbani festgenommen worden. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung befand er sich laut verschiedenen Medienberichten auf dem Weg zu einer politischen Kundgebung einer Oppositionspartei.

Nach zwei Tagen im Gefängnis wurde Mbaé am 13. Januar vorerst freigelassen, musste sich jedoch vor einem Gericht wegen des Vorwurfs der „Störung der öffentlichen Ordnung“ verantworten. Das Gericht sprach zwar keine Haftstrafe gegen den Journalisten aus, stellte ihn aber unter sogenannte richterliche Kontrolle. Für Mbaé bedeutet das: Er darf das Land nicht verlassen und keine sozialen Medien nutzen. Zudem muss er einmal in der Woche bei Gericht vorstellig werden.

Arnaud Froger, Chef des Afrika-Büros von Reporter ohne Grenzen, kritisierte den Umgang der komorischen Behörden mit Mbaé scharf und forderte sie dazu auf, Journalisten nicht an ihrer Arbeit zu hindern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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