In Marokko befindet sich der Journalist Maati Monjib mittlerweile seit mehr als zwei Wochen in Haft. Polizisten in Zivil hatten Monjib, der in seiner Heimat als Intellektueller und Regierungskritiker bekannt ist, am 29. Dezember 2020 in einem Restaurant in der marokkanischen Hauptstadt Rabat festgenommen. Seitdem sitzt der Journalist im nahegelegenen Gefängnis El Arjat in Untersuchungshaft.

Laut der Organisation Reporter ohne Grenzen und einer der Organisation vorliegenden Stellungnahme der marokkanischen Staatsanwaltschaft wird Monjib „Geldwäsche“ vorgeworfen. Der Fall soll bereits seit Oktober 2020 von den marokkanischen Behörden untersucht werden. So soll Monjib „erhebliche Geldmengen verschoben“ haben, die „weit über sein übliches Einkommen hinaus gehen“. Sowohl Monjib als auch seine Familie wurden zu diesen Vorwürfen bereits mehrfach polizeilich verhört.

Neben den aktuellen Anschuldigungen sieht sich Monjib in Marokko seit mehreren Jahren auch mit dem Vorwurf der „Gefährdung der Staatssicherheit“ konfrontiert. Ein Gerichtsverfahren zu diesen Vorwürfen läuft bereits seit 2015, wurde bis heute allerdings nicht zu einem Abschluss gebracht. Sollte Monjib schuldig gesprochen werden, dann droht ihm eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.