Malta 17.10.2017

Mord an Caruana Galizia lückenlos aufklären

Das Wrack des Autos, in dem Daphne Caruana Galizia ermordet wurde. © Rene Rossignaud, picture alliance / AP Photo

Reporter ohne Grenzen verurteilt den Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia auf das Schärfste. „Es ist schockierend, dass in einem Land der Europäischen Union eine Journalistin ermordet wird, die politische Korruption aufgedeckt und sich als scharfe Kritikerin der Regierung profiliert hat“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Warum wurde Daphne Caruana Galizia nicht geschützt, obwohl sie Todesdrohungen erhalten hatte? Die maltesischen Behörden müssen jetzt glaubwürdige und unabhängige Ermittlungen garantieren und diesen Mord lückenlos aufklären. Die Verantwortlichen für dieses abscheuliche Verbrechen müssen schnell und ohne politische Rücksichten bestraft werden, damit auf Malta kein Klima der Straflosigkeit und Einschüchterung entsteht.“

Daphne Caruana Galizia wurde am Montagnachmittag durch eine Autobombe in dem Ort Bidnija im Norden Maltas getötet. Die bekannte 53-jährige Journalistin und Bloggerin hatte im vergangenen Jahr unter anderem enthüllt, dass zwei enge Mitarbeiter von Maltas Premierminister Joseph Muscat Offshore-Konten in Panama und Trusts in Neuseeland eröffnet hatten. Vor zwei Wochen hatte die Investigativjournalistin wegen Todesdrohungen Anzeige erstattet.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Malta auf Platz 47 von 180 Staaten. 

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