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Mexiko

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 128 von 180
Mexiko 23.06.2005

Medien in Bedrängnis

Flagge Mexiko

Ein Jahr nach dem Mord an dem Herausgeber der mexikanischen Wochenzeitung Zeta, Francisco Javier Ortiz Franco, hat sich die Situation für Journalisten in dem mittelamerikanischen Land kaum entspannt. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Untersuchungsbericht der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen. Insbesondere in den Küstenregionen und Grenzgebieten zu den USA wird die journalistische Arbeit durch Drogenhandel, Korruption und Gewalt erschwert.

Für den Bericht hat Reporter ohne Grenzen im Mai dieses Jahres in verschiedenen mexikanischen Grenzstädten und der Hauptstadt Mexiko Stadt mit regional und national tätigen Journalisten sowie Beamten bei Polizei und Gerichten gesprochen. Ans Licht kamen dabei gravierende Mängel der behördlichen Arbeit in Kommunen, Ländern und dem Bund. Die Polizei hat vielfach zu wenig Personal, um bedrohte Journalisten zu schützen. Die Strafverfolgung von Verdächtigen scheitert häufig an Zuständigkeitsstreitigkeiten unter den Gerichten.

Francisco Javier Ortiz Franco wurde am 22. Juni 2004 in Tijuana ermordet. Sein Tod markierte den Tiefpunkt in einem schwarzen Jahr für die Pressefreiheit in Mexiko. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr fünf Journalisten ums Leben. Der Mord an Ortiz Franco machte zwar auf das Problem der mexikanischen Journalisten aufmerksam und veranlasste die Regierung die Journalistenmorde zu untersuchen. Der Mord an Ortiz Franco ist jedoch bis heute nicht aufgeklärt. Auch in diesem Jahr wurden bereits zwei Journalisten in Mexiko ermordet.

Am 5. April 2005 wurde die Radiojournalistin Dolores Guadalupe García Escamilla vor ihrem Sender Stereo 91 XHNOE niedergeschossen. Sie starb am 16. April an ihren Verletzungen. Am 8. April 2005 wurde der Herausgeber der Tageszeitung La Opinión, Raúl Gibb Guerrero, ermordet. Alfredo Jiménez Mota von der Tageszeitung El Imparcial wird seit dem 2. April 2005 vermisst.

Damit starben in Mexiko seit 2000 insgesamt 16 Journalisten in Ausübung ihres Berufes.

Hier können Sie den gesamten Bericht lesen (pdf, in Englisch).


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