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Nepal

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 90 von 180
Nepal 14.05.2025

RSF fordert Gerechtigkeit für getötete Journalisten

Die Familie von Suresh Rajak steht draußen vor einem aufgehängtem Plakat, das den getöteten Kameramann Suresh Rajak in schwarz-weiß zeigt. Sie haben Schilder um ihren hals gebunden, auf denen steht: Punish the killer, Guarantee security of Journalists, Guarantee Press Freedom.
Medienschaffende und Verwandte von Suresh Rajak demonstrieren im April 2025 in Kathmandu. © picture alliance / NurPhoto | Subaas Shrestha

Mehr als einen Monat nach dem tödlichen Brandanschlag auf den nepalesischen Kameramann Suresh Rajak konnten keine Verdächtigen ermittelt werden. Auch im Fall des im November 2024 getöteten Investigativjournalisten Suresh Bhul wurde bislang niemand festgenommen. Reporter ohne Grenzen (RSF) fordert die Behörden auf, beide Fälle unverzüglich aufzuklären.

„Die Verantwortlichen für den Tod von Suresh Rajak und Suresh Bhul müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, sagt RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus. „Gewaltverbrechen an Journalistinnen und Journalisten dürfen nicht straflos bleiben.“

Suresh Rajak arbeitete als Kameramann für den Sender Avenues TV. Am 28. März berichtete er in der Hauptstadt Kathmandu über gewalttätige Proteste von Royalisten, die eine Rückkehr zur Monarchie fordern. Der 32-Jährige starb in einem Gebäude, das von Demonstranten in Brand gesetzt worden war. Feuerwehrleute konnten ihn nicht retten, da sie beim Einsatz mit Steinen beworfen wurden. Bislang wurden keine Verdächtigen festgenommen.

Die Demonstranten griffen zudem weitere Medien an: Sie steckten die Redaktionsräume der Zeitung Annapurna Post in Brand, bewarfen die Büros des Senders Kantipur Television mit Steinen und zerstörten ein Fahrzeug von Himalaya Television. Sie griffen auch einen Journalisten der Nachrichtenplattform Onlinekhabar an.

Auch die Ermittlungen im Fall des getöteten freiberuflichen Journalisten Suresh Bhul gehen nur schleppend voran. Der 30-Jährige wurde am 9. November 2024 in der Stadt Dhangadhi im Westen Nepals von einem Mob zusammengeschlagen. Er erlag seinen Verletzungen zwei Tage später. Nach Informationen von RSF war Bhul zuvor von lokalen Politikern bedroht worden – mutmaßlich wegen seines Einsatzes für das Recht auf Information.

Die Gewalt gegen Medienschaffende spiegelt sich auch auf der neuen Rangliste der Pressefreiheit wider: Nepal ist um 16 Plätze gefallen und belegt nun Platz 90 von 180 Staaten. Insbesondere die Kategorie Sicherheit hat sich verschlechtert.



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