Veranstaltung am 03.05. Online ICS

Pressefreiheit in Belarus

© Violetta Savchits

Am Internationalen Tag der Pressefreiheit (3. Mai) diskutiert Reporter ohne Grenzen (RSF) im Gorki-Theater die Lage der Pressefreiheit in Belarus. Mit dem Anwachsen der Massenproteste gegen die gefälschte Präsidentenwahl im August 2020 verschlechterten sich auch massiv die Arbeitsbedingungen für Journalist*innen und Medien in dem osteuropäischen Land, das seit mehr als 25 Jahren von Präsident Alexander Lukaschenko autoritär regiert wird. Journalist*innen wurden festgenommen, verhört und geschlagen. Etliche verloren ihre Arbeitserlaubnis. Auch ausländische Berichterstatter*innen kommen kaum noch ins Land.

Trotz der Gefahr, jederzeit verhaftet zu werden, dokumentierte die in Minsk lebende Fotografin Violetta Savchits über viele Wochen die Demonstrationen in ihrem Heimatland. Der Berliner Journalist und Belarus-Experte Ingo Petz hat das Land viele Male bereist und darüber berichtet. Er pflegt enge Kontakte zu Kulturschaffenden und kritischen Stimmen.

Gleichzeitig stellt Reporter ohne Grenzen den aktuellen Bildband FOTOS FÜR DIE PRESSEFREIHEIT 2021 vor. Er enthält ausgewählte Arbeiten von Violetta Savchits und knapp zwanzig anderen Fotograf*innen zu besonderen Brennpunkten 2020.

Auszüge aus dem Buch werden gelesen von Ruth Reinecke.

Moderation: Gemma Pörzgen, Journalistin und RSF-Vorstandsmitglied

Wann: am Montag, 3. Mai 2021 ab 19.30 Uhr

Wo: https://www.youtube.com/watch?v=urF2-TrrPFM

Die Veranstaltung findet auf Deutsch mit Übersetzung ins Belarussische statt.

Violetta Savchits wurde 1992 in Wilejka in Belarus geboren. Die Fotojournalistin studierte in Minsk Internationale Beziehungen und Tourismus. Als Reisejournalistin besuchte sie in zwei Jahren 33 Länder, darunter die USA und Indien. Seit Beginn der Proteste gegen die gefälschte Wahl in ihrem Heimatland hat sie diese fortwährend fotografisch dokumentiert und dabei einen besonderen Fokus auf die Rolle der Frauen gelegt. Sie arbeitet für wichtige belarussische Medien wie BelaPAN, TUT.by, RFE/RL, Belsat, und 34mag.net. Savchits nahm an Ausstellungen in Polen, der Schweiz, Litauen und Deutschland teil. Ihre Themen sind Frauenrechte, Gender-Gleichheit und nationale Identität.

Ingo Petz ist freier Journalist und Belarus-Experte in Berlin. Er wurde 1973 in Stolberg/Rheinland geboren. Nach dem Studium der Osteuropäischen Geschichte und Slawistik in Köln und Wolgograd (Russland) volontierte er bei der Kölnischen Rundschau. 2002 berichtete er zwei Jahre lang für deutsche Medien aus Neuseeland. 2004 war er Stipendiat des Marion-Gräfin-Dönhoff-Programmes in Baku, Aserbaidschan. Er ist Autor der beiden Bücher  „Kuckucksuhren in Baku. Reise in ein Land, das es wirklich gibt“ (2006), „Kiwi Paradise. Reise in ein verdammt gelassenes Land“ (2008). Seit November 2020 arbeitet Petz für das Online-Magazin „Dekoder“ und betreut deren Belarus-Schwerpunkt. Neben seiner Arbeit als Journalist hat er Konzerte und Lesungen für belarussische Musiker und Schriftsteller organisiert. Zehn Jahre lang war Petz im Vorstand der deutsch-belarussischen Gesellschaft aktiv. Er gilt als einer der profiliertesten Belarus-Kenner und beschäftigt sich mit dem Land seit mehr als 20 Jahren.

Eine Veranstaltung von Reporter ohne Grenzen e.V. in Kooperation mit dem Gorki-Theater

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