Irak 20.09.2005

Erneut Journalist in Basra getötet

Reporter ohne Grenzen ist bestürzt über den Mord an Fakher Haydar Al-Tamimi, einem irakischen Journalisten, der für ausländische Medien, darunter die New York Times, gearbeitet hatte. Er wurde in Basra im Südirak entführt und dann mit einem Kopfschuss getötet.

„Wir sind äußerst besorgt über die Sicherheitslage in Basra. Zwei Journalisten sind dort in den vergangenen zwei Monaten getötet worden. Es wird für Medien immer schwieriger und gefährlicher aus dem Irak zu berichten", stellt Reporter ohne Grenzen fest. Die Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit fordert die irakischen Behörden sowie die US-amerikanischen und britischen Streitkräfte auf, eine schnelle und gründliche Untersuchung der Tatumstände einzuleiten und die Schuldigen vor Gericht zu stellen. 

Tamimi wurde aus seinem Haus in Anwesenheit seiner Frau von vier Männern in zivil entführt. Sie behaupteten, von der Polizei zu sein und ihn verhören zu wollen. Einige Stunden später wurde sein Leichnam drei Kilometer südwestlich von Basra gefunden. Er wurde mit einem Kopfschuss getötet.

Seit Kriegsbeginn sind 68 Journalisten im Irak ums Leben gekommen. Zwei Kameramänner werden immer noch vermisst. Seit dem 22. März 2003 fehlt von Frédéric Nerac vom britischen Sender ITV News jede Spur. Isam Hadi Muhsin Al-Shumary, der für Südostmedia arbeitete, wird seit dem 15. August 2004 vermisst.

Weitere Informationen:
Reporter ohne Grenzen - Katrin Evers
Tel: 030 - 615 85 85
Mail: presse@reporter-ohne-grenzen.de

 

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