Ecuador 03.07.2012

Fotograf in der Nähe von Guayaquil erschossen

Reporter ohne Grenzen (ROG) ist bestürzt über die Ermordung des Fotografen Byron Baldón der Tageszeitung Extra in El Triunfo in der Nähe von Ecuadors größter Stadt Guayaquil. Baldón war am Abend des 1. Juli auf dem Weg nach Hause, als zwei Motorradfahrer ihn anhielten und mehrere Schüsse auf ihn  abfeuerten.

Einige Tage zuvor hatte Baldón über einen Diebstahl eines Containers mit Fernsehgeräten berichtet, dessen Zeuge er war. Mit den Beweisfotos sagte er bei der Staatsanwaltschaft aus. Daraufhin wurden im Mai drei Polizisten und zwei andere Personen festgenommen.

Eine direkte Verbindung zwischen dem Mord und dem Diebstahl ist nicht auszuschließen. Reporter ohne Grenzen fordert eine gründliche Ermittlung. „Es ist selten, dass Journalisten in Ecuador auf diese Weise getötet werden. Die Behörden müssen den Hinweisen nach einem Zusammenhang zwischen der Tat und den beruflichen Aktivitäten des Opfers ernsthaft nachgehen.“

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht Ecuador auf Platz 104 von 179. Reporter ohne Grenzen hat zwar schon mehrmals die strafrechtliche Verfolgung  regierungskritischer und unabhängiger Journalisten in Ecuador beklagt und das derzeitige Pressegesetz als Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit kritisiert. Dass Journalisten wegen ihrer Arbeit ermordet wurden, ist allerdings bisher nicht vorgekommen.

Den Bericht in englischer Sprache finden Sie hier.

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