Marokko / Westsahara 21.09.2019

#FreeThemAll: Abdellahi Lakhfawni

Proteste für Journalisten in der Westsahara in Madrid
Proteste für Journalisten in der Westsahara in Madrid © picture alliance/ZUMA Press

Verfolgung, Einschüchterung, Folter: Für Journalisten, die in der Westsahara arbeiten, gehört das zum Berufsrisiko. Seit sich die damalige Kolonialmacht Spanien 1975 aus der Region zurückzog, beansprucht Marokko das Gebiet für sich und geht hart gegen alle vor, die das infrage stellen. Dabei werden insbesondere Journalisten verfolgt, die zur Bevölkerungsgruppe der Sahrauis zählen, die die Unabhängigkeit der Westsahara fordert. Abdellahi Lakhfawni ist einer dieser Journalisten. Im Oktober 2010 berichtete Lakhfawni aus dem Protestcamp Gdeim Izik, in dem sahrauische Demonstranten mit marokkanischen Sicherheitskräften zusammenstießen. Einen Monat später wurde er festgenommen und von einem Militärgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt – weil er angeblich die „Staatssicherheit untergraben“ habe. 2018 trat Lakhfawni in einen Hungerstreik, um gegen seine Haftbedingungen zu protestieren. Zuvor hatte er zu Protokoll gegeben, gefoltert worden zu sein.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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