Demokratische Republik Kongo 11.11.2019

#FreeThemAll: Achiko Ngaya

Flagge der Dem. Rep. Kongo
Flagge der Dem. Rep. Kongo © picture alliance

Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die Behörden in der Demokratischen Republik Kongo dazu aufgefordert, den Journalisten Achiko Ngaya umgehend freizulassen. Ngaya, der als Redakteur für die Zeitschrift Nouvelles du Soir arbeitet, war am 21. Oktober dieses Jahres festgenommen und mehrfach von Polizeibeamten verhört worden.

Laut seines Anwalts wird Ngaya vorgeworfen, den Ruf der panafrikanischen Geschäftsbank Ecobank geschädigt zu haben. Grund dafür ist womöglich ein Artikel, den die Nouvelles du Soir kurz vor Ngayas Verhaftung veröffentlicht hatte und in dem sich verschiedene Ecobank-Kunden über den Service der Bank beschwerten. Arnaud Froger, Chef des Afrika-Büros von Reporter ohne Grenzen, kritisierte die Verhaftung des Journalisten scharf. „Kein Journalist sollte wegen Rufschädigung festgenommen werden“, sagte Froger. Weil das Presserecht in der Demokratischen Republik Kongo seit 1996 nicht mehr reformiert wurde, können kongolesische Journalisten bis heute für die kleinsten Vergehen verhaftet werden. Für das Schreiben eines Artikels, der von einem Gericht für „verräterisch“ befunden wird, kann sogar die Todesstrafe verhängt werden.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt die Demokratische Republik Kongo auf Platz 154 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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