Kamerun 04.12.2019

#FreeThemAll: Amadou Vamoulké

Amadou Vamoulké © CIRVAS

Der Special Criminal Court in Kamerun hat eine Freilassung des Journalisten Amadou Vamoulké erneut abgelehnt. Obwohl seine Anwälte zwei medizinische Gutachten vorlegten, laut derer der Journalist an einer neurologischen Erkrankung leidet und sich in einem kritischen Zustand befindet, soll Vamoulké weiter in Haft bleiben.

Der Journalist und ehemalige Generaldirektor des staatlichen Fernsehsenders Cameroon Radio and Television (CRTV) war im Juli 2016 wegen der angeblichen Unterschlagung von öffentlichen Geldern verhaftet worden. Obwohl Vamoulké in den vergangenen drei Jahren mehr als 20 Mal vor Gericht erschienen ist, gibt es bis heute kein rechtskräftiges Urteil gegen ihn. Arnaud Froger, Chef des Afrika-Büros von Reporter ohne Grenzen, rief die kamerunischen Behörden jüngst dazu auf, „einen der angesehensten Journalisten des Landes nicht im Gefängnis sterben zu lassen“. Nach drei Jahren willkürlicher Haft gebe es weder legale noch moralische Gründe, Vamoulké weiter festzuhalten und ihm die nötige medizinische Versorgung zu versagen, so Froger.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Kamerun auf Platz 131 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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