Syrien 24.09.2019

#FreeThemAll: Ameer Gharaibeh

Zerstörte Häuser
Folgen des Bürgerkriegs in Syrien © picture alliance/Friedemann Kohler/dpa

Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien verschwinden in dem Land immer wieder Journalisten. So auch der jordanische Fotoreporter Ameer Gharaibeh, der im Februar dieses Jahres während einer privaten Reise nach Damaskus vom syrischen Geheimdienst festgenommen wurde. Laut Aussagen zweier Mitreisender wurde der Bus, mit dem sie sich auf dem Rückweg nach Jordanien befanden, an einem Checkpoint in der Nähe der Stadt al-Kiswah angehalten. Agenten nahmen Gharaibeh daraufhin seine Kamera weg, durchsuchten die gespeicherten Bilder und führten ihn wenig später ab.

Obwohl die jordanische Botschaft in Damaskus die syrische Regierung aufforderte, Gharaibehs Verbleib und die Gründe für seine Verhaftung aufzuklären, gibt es bis heute keine neuen Informationen über seinen Aufenthaltsort. Stattdessen wies das syrische Außenministerium Angaben über die „Umstände der Verhaftung von Gharaibeh“ zurück und untersagte es Vertretern der jordanischen Botschaft, Kontakt mit dem Journalisten aufzunehmen. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Syrien auf Platz 174 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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