Komoren 15.04.2020

#FreeThemAll: Andjouza Abouheir

© picture alliance/robertharding

Auf den Komoren droht der Journalistin Andjouza Abouheir wegen ihrer Berichterstattung über das Coronavirus ein Gerichtsverfahren. Abouheir, die als Reporterin für die unabhängige Tageszeitung La Gazette des Comores schreibt, hatte in einem Artikel vom 1. April offengelegt, dass die Behörden des Inselstaats bis dahin zwar Proben bei mindestens sechs Personen mit Verdacht auf eine Infektion mit Sars-CoV-2 entnommen hatten. Allerdings sei keine einzige der Proben einer Laboruntersuchung unterzogen worden. Bis heute sind die Komoren laut offiziellen Angaben eines der letzten fünf afrikanischen Länder ohne Corona-Ansteckungsfälle. Aufgrund ihres Artikels werfen die komorischen Behörden Abouheir vor, Falschinformationen zu verbreiten. Zudem drohte ein Sprecher der Regierung allen Journalisten, die Informationen über die Krise veröffentlichen, „ohne offizielle Kanäle zu nutzen“, mit juristischen Konsequenzen. Arnaud Froger, Chef des Afrikabüros von Reporter ohne Grenzen, kritisierte die komorische Regierung dafür scharf. In der Berichterstattung über Covid-19 dürfe es kein Informationsmonopol geben.



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