Kirgistan 30.03.2020

#FreeThemAll: Azimjon Askarow

Kirgisische Polizei
Kirgisische Polizei © picture alliance/Tabyldy Kadyrbekov/Sputnik/dpa

Khadicha Askarowa, die Frau des seit 2010 in Kirgisistan inhaftierten Journalisten Azimjon Askarow, hat sich mit einem Brief an den kirgisischen Präsidenten Sooronbai Dscheenbekow gewandt. In dem Schreiben bittet sie Dscheenbekow, ihren Mann aus der Haft zu entlassen – auch weil dessen Gesundheitszustand sich immer weiter verschlechtert habe. Askarow war im September 2010 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Damals warfen ihm die kirgisischen Behörden vor, zu Massenunruhen angestiftet, ethnischen Hass geschürt sowie Beihilfe zum Mord an einem Polizisten geleistet zu haben. Weder Askarows Mittäterschaft an dem Polizistenmord noch die anderen Vorwürfe gegen den Journalisten wurden jedoch abschließend geklärt. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch nennt das Urteil gegen ihn unrechtmäßig. Und auch der UN-Menschenrechtsausschuss befand im Jahr 2016, Askarow sei zu Unrecht verurteilt worden und sitze unter unmenschlichen Bedingungen in Haft. Einem Sonderbericht des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) zufolge war das Urteil gegen Askarow ein Vergeltungsakt der kirgisischen Behörden.



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