Türkei 09.03.2020

#FreeThemAll: Baris Terkoglu

Istanbul © picture alliance

In der Türkei ist der Journalist Baris Terkoglu festgenommen worden. Polizisten verhafteten den Redakteur der regierungskritischen Nachrichtenseite Odatv am 4. März in Istanbul. Laut Informationen seines Arbeitgebers wurde Terkoglu daraufhin wegen der „Verbreitung geheimer Informationen“ angeklagt. Sollte er für schuldig befunden werden, dann droht dem Journalisten eine Haftstrafe von bis zu neun Jahren. Die Vorwürfe gegen Terkoglu beziehen sich auf einen Artikel, der kurz vor seiner Verhaftung bei Odatv erschienen war. Darin berichtete der Journalist über einen angeblich in Libyen getöteten türkischen Geheimdienstmitarbeiter und veröffentlichte auch dessen Vornamen und das Initial seines Nachnamens. Die türkische Regierung hatte zwar bereits Ende Februar über den Tod mehrerer Militärs in Libyen berichtet, allerdings keine weiteren Angaben über deren Identität gemacht. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) verurteilte Terkoglus Verhaftung und kritisierte die türkischen Behörden scharf. Die CPJ-Vertreterin Gulnoza Said nannte das Verfahren gegen Terkoglu „absurd“. „Für die Berichterstattung über Themen von öffentlichem Interesse sollten Journalisten nicht im Gefängnis landen“, so Said.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen belegt die Türkei Platz 157 von 180.



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