Burundi 30.11.2019

#FreeThemAll: Christine Kamikazi

Christine Kamikazi © Iwacu

In Burundi sind am 22. Oktober vier Journalistinnen und Journalisten festgenommen worden, darunter auch Christine Kamikazi. Die Reporterin war zuvor für "Iwacu", eine der wenigen unabhängigen Online-Nachrichtenseiten des Landes, in die Provinz Bubanza gereist. Dort wollte er mit seinen Kollegen über die Zusammenstöße zwischen burundischen Sicherheitskräften und einer Rebellengruppe berichten. Laut offizieller Angaben starben bei den bewaffneten Auseinandersetzungen 14 Menschen.

Kamikazi interviewte gerade Zivilisten, die vor den Kämpfen flohen, als sie von Polizisten festgesetzt und abgeführt wurde. Auf der Polizeistation angekommen verhörten die Beamten sie und ihre Kollegen und nahmen sie kurz darauf in Untersuchungshaft. Mittlerweile wurden sie von einem Gericht in Bubanza wegen "Gefährdung der Staatssicherheit" angeklagt. Bis ein endgültiges Urteil gefallen ist, sollen die Journalistinnen und Journalisten in Haft bleiben.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Burundi auf Platz 159 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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