Tansania 18.11.2019

#FreeThemAll: Erick Kabendera

Flagge Tansanias
Flagge Tansanias © picture alliance/imageBROKER

Ein Gericht in Daressalam hat die Entscheidung über den Fall des Journalisten Erick Kabendera zum insgesamt siebten Mal vertagt. Damit bleibt Kabendera, der sich bereits seit mehr als drei Monaten im Gefängnis befindet, weiterhin in Untersuchungshaft – und das, obwohl sich sein Gesundheitszustand in den vergangenen Monaten immer weiter verschlechtert hat.

Kabendera, der als freier Journalist für tansanische und ausländische Medien arbeitet, war am 29. Juli dieses Jahres verhaftet worden. Damals waren sechs Männer in Zivil in sein Haus eingedrungen, hatten Handys und Kameras beschlagnahmt und Kabendera abgeführt. Erst auf Druck von Menschenrechtsorganisationen und internationalen Medien äußerten sich die tansanischen Behörden zu der Verhaftung. Zuerst hieß es, der Journalist sei lediglich für eine Prüfung seiner Staatsbürgerschaft auf die Polizeiwache beordert worden. Später warfen die Behörden Kabendera jedoch Geldwäsche, Steuerhinterziehung und „kriminelle Geschäfte“ vor.

Für Medienschaffende herrscht in Tansania ein Klima der Angst. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt das Land auf Platz 118 von 180 Ländern. Seit 2016 hat sich das Land in dem Ranking um insgesamt 47 Plätze verschlechtert.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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