Marokko / Westsahara 28.09.2019

#FreeThemAll: Hajar Raissouni

Menschen protestieren für Hajar Raissouni
Demonstration in Rabat für Hajar Raissouni © picture alliance / AP Photo

Seit dem 2. September dieses Jahres steht die Journalistin Hajar Raissouni in Marokko vor Gericht, weil sie laut Staatsanwaltschaft eine „außereheliche sexuelle Beziehung“ führte und eine „illegale Abtreibung“ hat vornehmen lassen. Raissouni war am 31. August in Rabat festgenommen worden, kurz nachdem sie dort zusammen mit ihrem Partner Rifaat al-Amin eine gynäkologische Praxis aufgesucht hatte. Zusammen mit der Journalistin wurden auch ihr Gynäkologe und ein Anästhesist angeklagt. Ersterer sagte vor dem Untersuchungsrichter aus, dass man „keine Abtreibung durchgeführt“ habe, sondern es sich lediglich um eine Operation infolge einer gefährlichen Blutung gehandelt habe. Reporter ohne Grenzen rief die marokkanischen Behörden dazu auf, die Anklage gegen Raissouni umgehend fallen zu lassen. Für die Zeitschrift „Akhbar al-Yaoum“ hatte Raissouni im vergangenen Jahr unter anderem über soziale Proteste und Unruhen im Norden des Landes berichtet. 

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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