Ägypten 27.02.2020

#FreeThemAll: Hassan al-Banna

Ägyptische Polizeikräfte stehen vor einem Gefängnis.
Ägyptische Polizeikräfte stehen vor einem Gefängnis. © AFP / Mohamed El-Shahed

In Ägypten befindet sich der Journalist Hassan al-Banna seit nunmehr zwei Jahren in Administrativhaft. Al-Banna, der zum Zeitpunkt seiner Verhaftung als Praktikant für die Zeitschrift al-Schorouk arbeitete, war Anfang Februar 2018 von Polizisten in der Stadt Gizeh festgenommen worden. Kurz darauf wurde der Journalist von der Staatsanwaltschaft in Kairo wegen „Mitgliedschaft in einer verbotenen Vereinigung“ und „Verbreitung von falschen Informationen“ angeklagt.

Konkrete Beweise für eine Straftat wurden jedoch bis heute nicht veröffentlicht. Al-Banna stritt vor Gericht alle Vorwürfe ab und gab an, weder einer Partei oder politischen Gruppe anzugehören noch Falschinformationen in Umlauf gebracht zu haben. Trotzdem wurde seine Haftstrafe, die er im Hochsicherheitsgefängnis Tora in der Nähe von Kairo absitzt, immer wieder verlängert.

Unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi ist Ägypten eines der Länder mit den meisten inhaftierten Journalisten geworden. Manche werden jahrelang ohne Anklage oder Urteil festgehalten, andere in Massenprozessen zu langen Haftstrafen verurteilt.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen. 



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