China 04.09.2019

#FreeThemAll: Huang Qi

Huang Qi
Huang Qi © picture alliance / AP Photo

Insgesamt drei Mal wurde Huang Qi, seines Zeichens Menschenrechtler und Gründer von „64Tianwang“, dem ersten chinesischen Bürgernachrichtenportal, bisher verhaftet. Nachdem er schon von 2000 bis 2005 und von 2009 bis 2012 für insgesamt acht Jahre im Gefängnis saß, nahmen ihn die Behörden am 28. November 2016 wegen des „illegalen Besitzes von Staatsgeheimnissen“ erneut unter Arrest. Huang Qi hatte auf seiner Website über Korruption und die Menschenrechtslage in China berichtet.

Seit Kurzem ist klar, dass seine vorerst letzte Haftstrafe auch seine längste werden könnte: Ende Juli verurteilte ein Gericht in der südchinesischen Stadt Mianyang den 56-Jährigen zu zwölf Jahren Gefängnis. Die Organisation Reporter ohne Grenzen, die Huang Qi sowohl 2004 als auch 2016 mit dem Press Freedom Award auszeichnete, kritisierte das Urteil scharf und forderte den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping auf, die Haftstrafe aufzuheben. Der Journalist sei nicht nur unrechtmäßig festgenommen worden, sondern auch gesundheitlich nicht in der Lage, eine längere Zeit im Gefängnis zu überstehen, so Cédric Alviani von Reporter ohne Grenzen.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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