Kuba 10.02.2020

#FreeThemAll: Iliana Hernández

Havanna, Stadtansicht
Havanna, Stadtansicht © picture alliance/imageBROKER

In Kuba ist die Journalistin Iliana Hernández, die für die unabhängige Nachrichtenseite CiberCuba arbeitet, wegen des „Besitzes gestohlener Güter“ angeklagt worden. Am 8. Januar dieses Jahres waren Sicherheitskräfte in Hernández’ Haus in Havanna eingedrungen und hatten Dokumente und technische Geräte, darunter auch den Computer und das Handy der Journalistin, beschlagnahmt.

Nach Informationen des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) legte Hernández den Behörden nach der Razzia mehrere Belege über den rechtmäßigen Erwerb der Geräte vor. Trotzdem drohten ihr Polizeibeamte mit einer Geldstrafe und scharfen Konsequenzen für ihre angebliche Straftat. Sollte Hernández für schuldig befunden werden, dann droht ihr eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr. Die Website CiberCuba ist in Kuba blockiert und kann nur über ausländische Proxy-Server erreicht werden.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Kuba auf Platz 169 von insgesamt 180 Ländern. In Kuba werden unabhängige Journalisten und Blogger systematisch eingeschüchtert und verfolgt, das Internet wird massiv zensiert.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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