Iran 17.12.2019

#FreeThemAll: Majid Hojati

Isfahan © picture alliance / AP Photo

Seit dem Ausbruch landesweiter Proteste gegen höhere Benzinpreise sind im Iran mindestens elf Journalisten festgenommen worden. Einer von ihnen ist der Fotograf Majid Hojati. Sicherheitskräfte nahmen Hojati am 17. November dieses Jahres zusammen mit zwei seiner Kollegen in der Stadt Isfahan fest, als er über die dortigen Demonstrationen berichtete. Bisher liegt noch keine offizielle Anklage gegen die Journalisten vor.

In den vergangenen Monaten hat sich die Lage für Medienschaffende im Iran stetig verschlechtert. Mit Porya Alami, Alieh Motalebzadeh, Tahereh Riahai und Kiomars Marzban sind in den letzten Wochen bereits mehrere Medienschaffende zu Haftstrafen verurteilt worden. Am 22. November wurde zudem auch der Journalist Mohammad Mosaed festgenommen, weil er die staatlich verhängte Internetsperre im Land umgangen und auf Twitter gepostet hatte. Als Reaktion auf die Proteste hatte das iranische Regime zeitweise den Internetzugang iranischer Bürger blockiert.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt der Iran auf Platz 170 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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