Iran 05.12.2019

#FreeThemAll: Mohammad Mosaed

Proteste gegen die iranische Regierung vor der iranischen Botschaft in Den Haag. © picture alliance / Hollandse Hoogte

Am 22. November dieses Jahres haben iranische Sicherheitskräfte den Wirtschaftsjournalisten Mohammad Mosaed festgenommen. Informationen des amerikanischen Auslandssenders „Voice of America“ zufolge wurde Mosaed in seiner Wohnung in Teheran verhaftet. Ihm wird zur Last gelegt, die staatlich verhängte Internetsperre im Land umgangen zu haben.

Als Reaktion auf landesweite Proteste gegen höhere Benzinpreise hatte das iranische Regime am 15. November begonnen, den Internetzugang iranischer Bürgerinnen und Bürger zu blockieren. Trotzdem postete Mohammad Mosaed während der Internetblockade mehrmals auf Twitter, indem er Proxyserver nutzte – und schickte Gratulationen an andere Nutzerinnen und Nutzer, die die Internetsperre ebenfalls erfolgreich umgangen hatten.

Obwohl Mosaed sich weiter in Haft befindet, ist bislang noch keine Anklage gegen ihn erhoben worden. Bereits vor den jüngsten Protesten im Land hatte er sich per Twitter mehrfach kritisch über das iranische Regime geäußert. Seit dem 23. November ist das Internet im Iran wieder frei zugänglich.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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