Myanmar 09.02.2021

#FreeThemAll: Ne Win San

Tausende Menschen ziehen in einem langen Marsch mit Fahnen und Plakaten durch die sonnigen Straßen der größten Stadt Myanmars, Yangon
Proteste gegen den Militärputsch © picture alliance / NurPhoto / Myat Thu Kyaw

In Myanmar, wo die Armee zuletzt die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi abgesetzt und die Macht an sich gerissen hat, wird wegen „Verleumdung“ gegen den Journalisten Ne Win San ermittelt. Wie die Organisation Reporter ohne Grenzen berichtet, erstatteten Vertreter des Militärs Anzeige gegen den Journalisten, nachdem dieser einen Artikel über das Verschwinden von Lebensmitteln aus der Stadt Kyauktaw im äußersten Westen des Landes veröffentlichte. In dem Bericht, der am 10. Januar auf der Webseite der regionalen Nachrichtenagentur Development Media Group (DMG) erschien, werden mehrere Anwohner damit zitiert, Soldaten hätten die Vorräte gestohlen. Vor Erscheinen des Artikels soll sich Ne Win San mehrfach mit der Bitte um eine Stellungnahme an Militärvertreter gewandt haben, erhielt jedoch keine Antwort. Sollte der Journalist für schuldig befunden werden, dann droht ihm eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren.

Bereits vor rund einem Monat hatte sich der Journalist Aung Kyaw Min, der ebenfalls für DMG arbeitet, wegen ähnlicher Vorwürfe verantworten müssen. Der Grund: Ein Bericht über eine baufällige Brücke, den die Behörden später als „Falschnachricht“ bezeichneten.



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