Indien 27.10.2020

#FreeThemAll: Prashant Kanojia

Indische Soldatinnen und Soldaten
© picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Aijaz Rahi

In Indien ist der freie Journalist Prashant Kanojia verhaftet worden. Polizeibeamte nahmen Kanojia laut Medienberichten am 18. August in seiner Wohnung in Neu-Delhi fest und brachten ihn in die Stadt Lucknow im Bundesstaat Uttar Pradesh. Dort soll der Journalist sich in den nächsten Tagen wegen „Störung des öffentlichen Friedens“ und mehreren Verstößen gegen den sogenannten Information Technology Act vor Gericht verantworten. Sollte er für schuldig befunden werden, dann drohen Kanojia bis zu 28 Jahre Haft.

Grund für die Anschuldigungen gegen Kanojia ist ein Tweet, den der Journalist kurz vor seiner Verhaftung auf seinem Twitter-Account geteilt hatte. Der Post zeigte ein Foto von Sushil Tiwari, dem Anführer einer rechtsextremen und anti-muslimischen Gruppe namens „Hindu-Army“, und rief zum Widerstand gegen dessen politischen Forderungen auf.

Im Gespräch mit der Organisation Reporter ohne Grenzen gab Jagishi Arora, die Frau des Journalisten, zu Protokoll, der Tweet sei nur ein Vorwand für eine von langer Hand geplante Verhaftung gewesen. „Er war schon länger im Visier der Behörden. Sie haben nur auf die richtige Gelegenheit gewartet“, so Arora. 



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