Marokko / Westsahara 07.11.2019

#FreeThemAll: Rabii al-Ablak

Tanger
Tanger © picture alliance/Bildagentur-online

Seit mehr als einem Jahr befindet sich der Journalist Rabii al-Ablak in einem Gefängnis in der marokkanischen Stadt Tanger. Ein Gericht hatte ihn im Juni 2018 zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt, weil er angeblich „Falschinformationen verbreitet“ und zudem „ohne Zulassung als Journalist gearbeitet“ haben soll. Al-Ablak hat die Vorwürfe stets bestritten und bezeichnete das Urteil als politisch motiviert. Zusammen mit mehreren anderen Journalisten hatte er im Sommer 2017 über regierungskritische Proteste im Norden des Landes berichtet.

Anfang September dieses Jahres trat al-Ablak in einen Hungerstreik, um gegen seine Haftbedingungen zu protestieren. Die marokkanischen Behörden weigerten sich jedoch, ihm medizinische Hilfe zu gewähren. Er habe den Hungerstreik nicht ordnungsgemäß angekündigt und sei bei „normaler Gesundheit“, hieß es. Erst nach sieben Wochen, am 25. Oktober, wurde al-Ablak nun auf die Krankenstation des Gefängnisses verlegt.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen liegt Marokko auf Platz 135 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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