Ägypten 06.12.2019

#FreeThemAll: Solafa Sallam

Ägyptische Polizeikräfte stehen vor einem Gefängnis in der Nähe von Alexandria. © AFP / Mohamed El-Shahed

Nachdem im Zuge einer Polizeirazzia bei dem Nachrichtenportal Madr Masr bereits Ende November vier Journalisten festgenommen wurden, haben ägyptische Sicherheitskräfte in der vergangenen Woche erneut mehrere Medienschaffende festgenommen. Bei einem Einsatz in der Stadt Gizeh nahmen Polizisten dabei auch die Journalistin Solafa Sallam fest.

Sallam arbeitete in der Vergangenheit laut Informationen des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) unter anderem als Freelancerin für Auslandssender wie BBC und die Deutsche Welle. Wo sie derzeit festgehalten wird, ist unklar.

Seit dem Ausbruch regierungskritischer Proteste Ende September sind in Ägypten laut Schätzungen der Organisation Reporter ohne Grenzen mindestens 16 Journalisten verhaftet worden. Unter dem seit 2014 regierenden Präsidenten al-Sisi ist Ägypten eines der Länder mit den meisten inhaftierten Journalistinnen und Journalisten weltweit geworden. Manche werden jahrelang ohne Urteil oder Anklage festgehalten, andere in Massenprozessen zu langen Haftstrafen verurteilt.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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