Iran 29.11.2019

#FreeThemAll: Tahereh Riahai

Stadtansicht Teheran © wikimedia commons / Mr.minoque / CC 2.5 BY-SA

Ein Berufungsgericht in Teheran hat die Journalistin Tahereh Riahai zu einer Haftstrafe von 30 Monaten und einem direkt an die Gefängnisstrafe anschließenden zweijährigen Berufs- und Ausreiseverbot verurteilt. Laut Informationen der Pressefreiheitsorganisation "Journalism Is Not A Crime" befand das Gericht Riahai für schuldig, weil sie "Propaganda verbreitet" habe.

Riahai, die für die iranische Nachrichtenagentur "Borna News" gearbeitet hatte, war bereits im Dezember 2016 verhaftet worden. Sie verbrachte daraufhin mehr als ein halbes Jahr im Gefängnis und wurde für mehrere Monate in Isolationshaft verlegt, bevor sie im Juni 2017 unter Auflagen und gegen eine Kaution wieder freigelassen wurde.

Neben Alami wurden in den vergangenen Monaten mit Porya Alami, Alieh Motalebzadeh und Kiomars Marzban auch drei weitere Journalisten zu Haftstrafen verurteilt. Im Iran unterliegen die Medien systematischer staatlicher Kontrolle, das Internet wird zensiert und kritische Medienschaffende werden immer wieder willkürlich inhaftiert.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt der Iran auf Platz 170 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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