Kambodscha 14.10.2019

#FreeThemAll: Uon Chhin

Uon Chhin und Yeang Sothearin
Uon Chhin und Yeang Sothearin (Hintergrund) © picture alliance / AP Photo

Im September 2017 ließ die kambodschanische Regierung das Hauptstadtstudio des Radiosenders Radio Free Asia (RFA) in Phnom Penh schließen.

Einen Monat später verhafteten Sicherheitskräfte die Radio-Free-Asia-Reporter Uon Chhin und Yeang Sothearin. Ursprünglich warf die Staatsanwaltschaft den Journalisten vor, den Radiosender ohne Lizenz betrieben zu haben. Angeklagt wurden Uon Chhin und sein Kollege dann jedoch wegen „Spionage“.

Obwohl es bis heute keine Belege dafür gibt, dass die Journalisten das Gesetz gebrochen haben, droht ihnen eine Verurteilung zu einer Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Reporter ohne Grenzen verurteilte das Verfahren gegen Uon Chhin und Yeang Sothearin zuletzt scharf. „Selbst der zuständige Richter hat eingestanden, dass es keine Beweise für ihre Schuld gibt“, sagte Daniel Bastard, Leiter des Asien-Pazifik-Büros der Organisation: „Trotzdem wurde die Anklage nicht fallen gelassen.“

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Kambodscha auf Platz 143 von insgesamt 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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