Saudi-Arabien 18.09.2019

#FreeThemAll: Wadschdi al-Ghassaui

Wadschdi al-Ghassaui
Wadschdi al-Ghassaui © RSF

In Saudi-Arabien sitzen gegenwärtig mehr als 30 Journalisten im Gefängnis. Einige von ihnen verbüßen Haftstrafen, die bereits unter dem früheren König Abdullah sowie dem Kronprinzen Salman ausgesprochen wurden. Wadschdi al-Ghassaui ist einer dieser Journalisten.

Der Moderator und Gründer des Fernsehsenders al-Fadschr wurde im August 2012 festgenommen und zwei Jahre später von einem Gericht zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Außerdem sprachen die Richter ein 20 Jahre währendes Ausreiseverbot gegen al-Ghassaui aus. Laut Anklageschrift wurde der Journalist wegen „Unruhestiftung“ und „Diffamierung des Staates und seiner Institutionen“ verurteilt.

Angesichts der Tatsache, dass Medienschaffende in Saudi-Arabien seit Jahren willkürlich inhaftiert werden, haben Organisationen wie Reporter ohne Grenzen jedoch Zweifel an den Vorwürfen angemeldet. Repressive Straf-, Anti-Terror- und Internetgesetze erlauben es dem saudischen Königshaus, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht Saudi-Arabien auf Platz 172 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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