Myanmar 12.06.2020

#FreeThemAll: Zaw Ye Htet

© picture alliance / NurPhoto | Shwe Paw Mya Tin

Fünf Wochen nach seiner Verhaftung ist der Journalist Zaw Ye Htet in Myanmar zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Gericht im Kayin-Staat im Südosten des Landes befand den Redakteur der Online-Nachrichtenagentur Dae Pyaw für schuldig, gegen Paragraf 505 (b) des Strafgesetzbuchs verstoßen zu haben. Dieser stellt „Stellungnahmen, Gerüchte oder Berichte, die Angst oder Unruhe in der Bevölkerung auslösen können“ unter Strafe. 

Zaw Ye Htet war Mitte April von den Behörden festgenommen worden, nachdem er in einem Artikel über die Ausbreitung des Coronavirus im Kayin-Staat berichtet hatte. Laut offiziellen Angaben soll es dort bisher nur zwei Covid-19-Fälle gegeben haben. Angesichts der Tatsache, dass die dort getroffenen Eindämmungsmaßnahmen unter anderem für die Rückkehr von rund 16.000 thailändischen Arbeitsmigranten in ihre Heimat sorgten, zweifelte der Journalist diese Statistik jedoch an.

Angesichts der Corona-Pandemie wurden in Myanmar zuletzt mehr als 200 Webseiten blockiert. Nach Bekunden der Regierung sollen damit gegen „Fake News“ über das Virus vorgegangen werden. Tatsächlich wurden dabei jedoch auch viele bekannte Landesmedien – und insbesondere von Minderheiten herausgegebene Medien – gesperrt. 



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