China 26.11.2015

Gao Yu in Hausarrest verlegt

Gao Yu im November 2013. © picture alliance/Kyodo

Reporter ohne Grenzen ist froh, dass die Deutsche-Welle-Autorin Gao Yu aus dem Gefängnis in Peking in den Hausarrest verlegt wurde und nun bei ihrer Familie sein kann. Dennoch müssen die chinesischen Behörden das Urteil aufheben und die Journalistin freilassen. Laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua ist die Verlegung nur temporär. Das bedeutet, dass Gao Yu jederzeit wieder zurück ins Gefängnis geschickt werden kann.

„Angesichts des besorgniserregenden Gesundheitszustands Gao Yus war eine Verlegung aus dem Gefängnis das Mindeste. Denn das ganze Verfahren war ein Schauprozess und das Urteil ist ein Unrechtsurteil gegen eine mutige Journalistin“, sagt ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. „Gao Yu hat nichts von dem getan, was ihr weiterhin vorgeworfen wird.“

Gao Yu wurde im April wegen vermeintlichen Verrats von Staatsgeheimnissen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und hatte immer wieder ihre Unschuld beteuert. Die Polizei wies am Dienstag Journalisten und Diplomaten ab, die an der Anhörung von Gao Yu diese Woche teilnehmen wollten. Heute hat ein Pekinger Gericht in einem Berufungsverfahren die Haftstrafe der inhaftierten Deutsche Welle-Journalistin bestätigt, diese aber nach Angaben ihres Anwalts Shang Baojun von sieben auf fünf Jahre reduziert.



nach oben