Sierra Leone 04.07.2007

Herausgeber auf Kaution frei

Philip Neville, Herausgeber der privaten Tageszeitung „Standard Times“ in Sierra Leone, wurde am 2. Juli der Verleumdung, bösartigen Propaganda und Veröffentlichung falscher Nachrichten beschuldigt. Das Gericht in Freetown hat zudem sehr hohe Auflagen für eine vorläufige Freilassung verhängt: Ungerechnet 50.000 Euro sowie eine Bürgschaft von drei Personen, die hochwertige Immobilien besitzen. Gestern abend wurde er gegen Kaution freigelassen. Ein Datum für die Verhandlung steht noch nicht fest.

Neville war am 28. Juni von Zivilpolizisten verhaftet worden. Er hatte zuvor einen Artikel veröffentlicht, der Sierra Leones Präsident Ahmed Tejan Kabbah beschuldigt, Geschenke von Libyens Staatschef Gaddafi an Sierra Leone, etwa Fahrzeuge, Benzin, Geld und Lebensmittel, verheimlicht zu haben.


„Viele Medien haben über die Geschenke von Gaddafi berichtet, nicht nur die ‚Standard Times’“, so Reporter ohne Grenzen. „Offensichtlich soll hier im Vorfeld der am 11. August stattfindenden Wahlen eingeschüchtert werden.“

Inzwischen wurde auch Mamajah Jalloh, Moderator des UN-Radios in Sierra Leone, zu einem Gespräch bei der Polizei vorgeladen, nachdem er eine Sendung über die angeblichen Geschenke von Gaddafi moderiert hatte. Mehr...



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Katrin Evers
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