Auszeichnung 19.11.2014

Internationaler Demokratiepreis Bonn für ROG

© Deutsche Welle

Reporter ohne Grenzen freut sich über die Auszeichnung mit dem diesjährigen Internationalen Demokratiepreis Bonn. Mit der Verleihung hat der gleichnamige Verein am (gestrigen) Dienstag „das herausragende Engagement der Organisation (…) für Presse- und Informationsfreiheit in der Welt“ geehrt, die eine wesentliche Voraussetzung für Demokratie und Freiheit darstellten.

„Seit fast 30 Jahren setzen Sie sich für Journalisten ein, die in ihren Heimatländern nicht frei arbeiten können“, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in einer an ROG gerichteten Videobotschaft. „Sie setzen sich für Kolleginnen und Kollegen ein, die zwischen Fronten geraten, bedroht werden oder gefangen genommen worden sind. Sie benennen Menschenrechtsverletzungen und schaffen Transparenz, indem sie die Pressefreiheit weltweit und vergleichbar auf den Prüfstand stellen. Sie legen den Finger in die Wunde auch in Deutschland. Und ich bitte Sie, machen Sie weiter damit.“

Der Preis, der im Rahmen eines Festaktes in Bonn verliehen wurde, würdigt die couragierte Arbeit der vielen Journalistinnen und Journalisten, die wegen ihrer Berichterstattung verfolgt, inhaftiert, gefoltert oder mit dem Tode bedroht werden, so der Verein.

„Diese Auszeichnung gilt zuerst den vielen Journalisten, die in Konfliktregionen oder repressiven Staaten ihre Freiheit und ihre Unversehrtheit für die Pressefreiheit riskieren“, sagte ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske. „Aber es gibt noch viele Länder, in denen Journalisten nicht genügend geschützt werden und Morde an Journalisten fast immer straflos bleiben, weil die Verbrechen nicht oder wenig engagiert verfolgt werden.“

Einsatz für Demokratisierung und Menschenrechte

Der Internationale Demokratiepreis Bonn wird mindestens alle zwei Jahre an eine Person oder Organisation vergeben, die sich in herausragender Weise um Demokratisierung und Menschenrechte verdient gemacht hat. Damit soll er eine Brücke zwischen den Erfahrungen Deutschlands und internationalen Entwicklungen der Demokratisierung schlagen. Bisherige Preisträger waren der frühere tschechische Staatspräsident Vaclav Havel (2009), die iranische Menschenrechtlerin und Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi (2010) und der Präsident der ersten verfassungsgebenden Kommission Tunesiens, Yadh Ben Achour (2012).

Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Mit Blick auf aktuelle Krisensituationen in der Welt solle der Preis ROG ermutigen, weiterhin Journalisten bei ihrer schwierigen Arbeit zur Seite zu stehen und Menschenrechtsverletzungen anzuprangern, erklärte der Vereinsvorsitzende und ehemalige Deutsche-Welle-Intendant Erik Bettermann. Der Verein gedenkt mit der Auszeichnung auch der vielen getöteten Menschen, die ihr Leben für eine unabhängige Berichterstattung aus den Krisenländern der Welt geopfert haben. 



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