Turkmenistan 15.09.2006

Journalistin kommt im Gefängnis um

Ogulsapar Muradova
Ogulsapar Muradova

Die turkmenische Journalistin und Menschenrechtlerin Ogulsapar Muradova ist vermutlich gewaltsam im Gefängnis umgekommen. Reporter ohne Grenzen fordert eine detaillierte Untersuchung der Umstände. Die Organisation ist zudem sehr besorgt um ihre beiden Kollegen Annakurban Amanklychev und Sapardurdy Khajiyev, die mit ihr in einem geheimen Gerichtsverfahren verurteilt wurden.

Nach Informationen von Reporter ohne Grenzen hat die Polizei die erwachsenen Kinder von Muradova gestern morgen zu einem Leichenschauhaus gebracht, wo sie über den Tod ihrer Mutter informiert wurden und deren Leichnam sehen konnten. Er wies eine Kopfverletzung sowie zahlreiche weitere Wunden am ganzen Körper auf. Muradova ist am 16. Juni verhaftet worden und soll, während sie auf ihr Verfahren wartete, misshandelt worden sein.

„Es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft, vor allem die europäischen Länder, die Vereinigten Staaten und Russland, reagiert“, fordert Reporter ohne Grenzen. „Straflosigkeit und Gleichgültigkeit sind fatal für Journalisten, die den Feinden der Pressefreiheit zum Opfer fallen.“

ROG ist zudem äußerst besorgt um das Schicksal von Annakurban Amanklychev und Sapardurdy Khajiyev, die zusammen mit Muradova zu sechs bzw. sieben Jahren Haft verurteilt wurden. Sie wurden des illegalen Waffenbesitzes schuldig gesprochen. Die geheimen Verfahren, bei denen keine unabhängigen Beobachter zugelassen waren, dauerten jeweils weniger als zwei Stunden. Die Männer hatten u.a. ein französisches TV-Team bei der Arbeit unterstützt. Muradova hatte für Radio Free Europe/Radio Liberty gearbeitet.


Weitere Informationen.


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Katrin Evers
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