Türkei
28.07.2016
Klare Haltung der Bundesregierung nötig
Reporter ohne Grenzen verurteilt das Dekret der türkischen Regierung zur Schließung von Dutzenden Fernseh- und Radiosendern, Zeitungen und anderen Medien. "Regierung und Justiz der Türkei haben in ihrem Eifer, Kritiker auszuschalten, offensichtlich jedes Maß verloren", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. "Was muss eigentlich noch passieren, damit die Bundesregierung sich konkret und mit Namensnennung hinter Journalisten stellt, die ausschließlich wegen ihrer Berufsausübung verfolgt werden?
Mihr forderte: "Das Mindeste, was jetzt zu tun ist, sind unbürokratische Hilfen wie Notfall-Visa für Journalisten und Menschenrechtsverteidiger, die in der Türkei nicht mehr sicher sind." In den vergangenen Tagen hatte die Justiz bereits gegen rund 90 Medienschaffende Haftbefehle erlassen und einige davon auch vollzogen.
Auf der jährlichen Rangliste der Pressefreiheit von ROG steht die Türkei auf Platz 151 von 180 Staaten.
- Mehr zur Lage der Journalisten und Medien in der Türkei
- Zur Protestmail-Aktion gegen die juristische Verfolgung des ROG-Türkeikorrespondenten Erol Önderoglu
- Zur Aktion für die in erster Instanz verurteilten Cumhuriyet-Journalisten Can Dündar
- pdf ROG-Länderbericht "Der Kurdenkonflikt und die Pressefreiheit" (Okt. 2015)
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