Kolumbien 08.04.2005

Kolumbien: Permanenter Druck und Selbstzensur

Kolumbianische Journalisten leben gefährlich. Allein in Cúcuta, einer Stadt im Nordosten des Landes, gab es im Jahr 2004 38 Übergriffe auf Medienvertreter. In der konfliktreichen Region stehen Journalisten permanent unter Druck, berichtet eine Untersuchungsmission von Reporter ohne Grenzen. Bewaffnete Gruppen wie Guerillas, Paramilitärs und Drogenhändler haben das Sagen. Die Behörden entziehen sich der Verantwortung. Etliche Journalisten haben das Land verlassen, andere schützen sich durch Selbstzensur.

Vor allem die Verantwortungslosigkeit der offiziellen Seite und fehlende Strafverfolgung gefährde die Pressefreiheit im Land, kritisieren die ROG-Mitarbeiter. So wollte ein Bürgermeister noch nie von Übergriffen auf die Presse gehört haben. Ein Polizeichef bezeichnete im Januar 2005 begangenen Mord an dem Journalisten Julio Palacios Sánchez als „schwarzen Fleck“ auf einer ansonsten „weißen Weste“.

Die ROG-Mitarbeiter befragten für den Bericht gemeinsam mit Vertretern der kolumbianischen Fundación para la Libertad de Prensa, dem peruanischen Instituto Prensa y Sociedad und der dänischen Organisation International Media Support im Februar 2005 Vertreter lokaler und nationaler Medien, Lokalpolitiker, Juristen und Militärs.

Den gesamten Bericht (pdf, in Englisch) lesen.

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