Kolumbien 08.05.2014

Menschenrechte und Pressefreiheit – Zur Lage vor der Präsidentenwahl

© kolko e.V./Huck

Kurz vor der Präsidentenwahl in Kolumbien Ende Mai beleuchten Amnesty International, kolko – Menschenrechte für Kolumbien und Reporter ohne Grenzen die Lage der Menschenrechte und der Pressefreiheit in dem südamerikanischen Land mit einem

Pressegespräch     
am Donnerstag, 8. Mai, um 11 Uhr     
in der Geschäftsstelle von Reporter ohne Grenzen,     
Friedrichstraße 231, 10969 Berlin     
und einer

Podiumsdiskussion     
am Donnerstag, 8. Mai, um 19 Uhr     
im taz-Café,     
Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin,

jeweils mit     
Diana Sánchez (Direktorin der kolumbianischen Menschenrechtsorganisation MINGA) und     
Yenith González (kolumbianische Journalistin).


Kolumbien macht derzeit vor allem mit den Friedensverhandlungen zwischen Regierung und FARC-Guerilla von sich reden. Doch während die Konfliktparteien in Kuba am Verhandlungstisch sitzen, gehen die Menschenrechtsverletzungen in der Heimat unvermindert weiter: Täglich erhalten Vertreterinnen und Vertreter von Kleinbauern oder indigenen Gemeinschaften, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Oppositionelle sowie Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger Drohungen. Dutzende werden jedes Jahr ermordet, auch sexuelle Gewalt ist an der Tagesordnung. An den Übergriffen sind sowohl die staatlichen Sicherheitskräfte, als auch Paramilitärs und Rebellen beteiligt.

Auch Journalistinnen und Journalisten sind massiven Anfeindungen, Drohungen und Angriffen von Kriminellen und Paramilitärs, aber auch von Politikern und Sicherheitsbehörden ausgesetzt. Gefährlich sind etwa Recherchen über Landkonflikte, Korruption, Drogenkriminalität oder den Bürgerkrieg. Die Behörden sorgen kaum für Schutz, die Justiz bestraft nur wenige der Taten.

Viele Kolumbianerinnen und Kolumbianer setzen große Hoffnungen in den Friedensprozess – fordern aber auch, dass er eine Aufarbeitung der Verbrechen des jahrzehntelangen Bürgerkriegs und ein Ende der Straflosigkeit einschließen muss. Zu einer Friedenslösung muss aus ihrer Sicht auch gehören, dass Proteste gegen die Ursachen der Gewalt wie Landkonflikte und soziale Ungleichheit nicht länger stigmatisiert und kriminalisiert werden. Ebenso ist eine Perspektive für die Millionen internen Vertriebenen nötig.


Über die aktuelle Lage der Menschenrechte und der Pressefreiheit in Kolumbien informieren zweieinhalb Wochen vor der Präsidentenwahl folgende Gesprächspartnerinnen:

Diana Sánchez, Direktorin der kolumbianischen Menschenrechtsorganisation MINGA und Sprecherin der Koordinationsplattform Kolumbien-Europa-USA (CCEEU), eines Zusammenschlusses von 210 kolumbianischen Menschenrechtsorganisationen. MINGA (Asociación para la Promoción Social Alternativa) setzt sich seit mehr als 20 Jahren für die Verteidigung und Verwirklichung der Menschenrechte in Kolumbien ein. Als Weg zur Überwindung von bewaffnetem Konflikt, Menschenrechtskrise und Straflosigkeit propagiert die Organisation eine umfassende Transformation der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umstände mit dem Ziel einer ganzheitlichen und nachhaltigen Entwicklung in einem Sozial- und Rechtsstaat.

Yenith González ist freie Deutschland-Korrespondentin der kolumbianischen Zeitung El Espectador. In Kolumbien hat sie unter anderem als Redakteurin für die Radiosender RCN Radio und WV Radio sowie für die Zeitungen El Nuevo Siglo und El Espectador gearbeitet. Zu ihren inhaltlichen Schwerpunkten gehören Politik, Justiz, Verteidigung und der bewaffnete Konflikt in Kolumbien.


Beide Veranstaltungen finden auf Spanisch und Deutsch, ggf. mit Übersetzung ins Deutsche statt. Bitte melden Sie sich unter dieser Opens window for sending emailE-Mail Adresse an.


Pressekontakt:
Silke Ballweg / Christoph Dreyer, Pressereferat
E-Mail
T: +49 (0)30 60 98 95 33-55

Amnesty International
Pressestelle
E-Mail
T: +49 (0)30 420248-306

kolko – Menschenrechte für Kolumbien
Alexandra Huck
E-Mail
T: + 49 (0) 172 166 0346
+49 (0)30 42809107

nach oben