01.09.2004

Protestaktion für entführte Journalisten Chesnot und Malbrunot in Paris

Reporter ohne Grenzen engagiert sich für die zwei im Irak entführten Journalisten Christian Chesnot und Georges Malbrunot und hält vor dem Rathaus in Paris eine Mahnwache ab.

Mit großformatigen Bildern, auf denen die beiden Journalisten zu sehen sind, ruft die Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit zu einer Unterschriftenaktion zur Freilassung der Journalisten auf. Neueste Informationen zu den beiden Entführten werden auf einem Monitor vor dem Rathaus gezeigt.

Die Organisation ist fest entschlossen, so lange zu demonstrieren, bis die beiden Journalisten freigelassen werden.

Die Menschenrechtsorganisation hat zudem alle Bürgermeister Frankreichs aufgerufen, mit Bildern von Chesnot und Malbrunot an den Rathäusern auf deren Schicksal aufmerksam zu machen. „Noch einmal rufen wir alle Bürger auf, an der Kundgebung teilzunehmen“, so Reporter ohne Grenzen. „Die Unterstützung und die allgemeine Bereitschaft, die in den letzten Tagen demonstriert wurde, darf nicht nachlassen. Wir müssen aufmerksam bleiben und den Druck aufrecht erhalten.“

In einer Videobotschaft, die der arabische Fernsehsender Al Dschasira am 30. August ausgestrahlt hatte, richteten die zwei Journalisten einen Aufruf an die französische Regierung und ihre Landsleute: „Wir bitten die französische Bevölkerung auf die Straßen zu gehen und zu demonstrieren, um das Kopftuchverbot rückgängig zu machen, denn unser Leben ist in Gefahr," so Malbrunot. Er bezieht sich hierbei auf ein Gesetz, das am 15. März in Frankreich verabschiedet worden ist und das Tragen von Kopftüchern an Schulen verbietet.

Chesnot fügte hinzu: „Wenn das Gesetz nicht widerrufen wird, steht unser Leben auf dem Spiel. Es ist nur eine Frage der Zeit, möglicherweise weniger Minuten und dann werden wir getötet wie die anderen." Al Dschasira gab die Verlängerung des Ultimatums der Entführer um 24 Stunden bekannt. Die Frist ist gestern um 21 Uhr abgelaufen.

In einem ersten Video, dass ebenfalls bei Al Dschasira ausgestrahlt wurde, richteten sich die Entführer, die sich als Islamische Armee im Irak bezeichnet, an die französische Regierung, das Kopftuchverbot binnen 48 Stunden aufzuheben.

Malbrunot, 41, ist als freier Journalist für Le Figaro und Ouest-France tätig. Der 38-jährige Chesnot ist ebenfalls freier Journalist und arbeitet für Radio France International (RFI) und Radio-France. Beide sind am 20. August gemeinsam mit ihrem Fahrer Mohammad Al-Joundi entführt worden.

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