China 03.09.2010

ROG alarmiert über Überwachung von Mikroblogging-Seiten

Reporter ohne Grenzen (ROG) ist besorgt über das zunehmende Ausmaß an Zensur auf Mikroblogging-Seiten in China. Die Behörden kündigten am 27. August an, dass ab sofort Kontrolleure Mikroblogging-Seiten nach verbotenen Inhalten durchkämmen und gegebenenfalls zensieren dürfen. Die Anbieter der Mikroblogging-Seiten müssen die Kontrolleure selbst einstellen, haben aber bei der Sperrung von Seiten kein Mitspracherecht.  „Mit der Anordnung wird die staatliche Zensur ausgeweitet“, sagt ROG. „Die Wirksamkeit der ‚Great Firewall‘ wird dadurch noch zusätzlich verstärkt. Die bloße Existenz der vermeintlichen ‚Datenschützer‘ kann Mikroblogger schon so einschüchtern, dass sie anfangen sich selbst zu zensieren.“  Im Fokus der Kontrollmaßnahme stehen unter anderem pornographische Seiten, Inhalte, die die Sicherheit und Stabilität des Landes gefährden sowie sensible politische Fragen. Laut der Behörden arbeiten die Kontrolleure eigenverantwortlich und unabhängig von Institutionen. Mindestens acht Microblogging-Plattformen wurden verpflichtet, Prüfer einzustellen - darunter Sina, Sohu und Netease. Mikroblogging ist eine Form des Bloggens, bei der Benutzer Textnachrichten mit einer begrenzten Anzahl von Zeichen veröffentlichen können, wie zum Beispiel bei Twitter.  Lesen Sie hier die ausführliche Pressemitteilung auf Englisch.

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