17.04.2007

ROG verurteilt brutales Vorgehen gegen Journalisten

Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt die massive Gewaltanwendung der Polizei während der Demonstrationen am 14. und 15. April in Russland. „Das brutale Vorgehen und die Verhaftungen, von denen auch Journalisten betroffen waren, sind völlig inakzeptabel“, so ROG. „Die russischen Behörden müssen die Vorfälle genau untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Freie Berichterstattung muss möglich sein. Journalisten dürfen in ihrer Arbeit nicht behindert werden. Dazu muss sich die russische Regierung eindeutig bekennen.“

Die Oppositionsbewegung „Anderes Russland“ hatte zu den Demonstrationen in Moskau und St. Petersburg aufgerufen. Am Rande der nicht genehmigten Märsche kam es zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstrierenden. Rund 400 Menschen wurden festgenommen. Hunderte wurden misshandelt, unter ihnen etwa zehn Journalisten. So wurden mehrere deutsche Reporter von „ARD“ und „ZDF“ an ihrer Arbeit gehindert, geschlagen und gewaltsam festgenommen. Übergriffe gab es auch gegenüber einem japanischen Fotografen, einem Korrespondenten der Nachrichtenagentur „Reuters“ sowie gegenüber Journalisten der russischen Medien „Kommersant“, „Nowaja Gazeta“ und „Vedomosti“. Alle verfügen über gültige Akkreditierungen.

Die Russische Zivilkammer hat die Brutalität der Sicherheitskräfte gegenüber Journalisten verurteilt. Sie hat den Innenminister aufgefordert, „diese gefährlichen Tendenzen der Gewalt gegenüber Journalisten ohne Verzögerung zu untersuchen“.

Bereits am 3. und 24. März waren in St. Petersburg und in Niji Nowogrod ebenfalls Journalisten am Rande von Demonstrationen des Bündnisses „Anderes Russland“ belästigt und an der Arbeit gehindert worden. Frühere Angriffe auf deutsche Journalisten sind bis heute trotz Ankündigung nicht aufgeklärt worden.

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Katrin Evers
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