Iran 11.02.2010

ROG verurteilt Störoffensive der Regierung im Internet

Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt die jüngsten Maßnahmen der iranischen Regierung, die Kommunikation im Internet zu beschränken. Zum 31. Jahrestag der Gründung der Islamischen Republik am 11. Februar mussten iranische Internetnutzer vielerorts eine massive Drosselung der Geschwindigkeit des Internets hinnehmen.

In den größeren iranischen Städten wie Teheran, Maschhad, Isafah, Ahvaz und Schiraz ist die Internet-Bandbreite seit einigen Tagen stark eingeschränkt oder der Zugang zum World Wide Web sogar komplett gestört. Eine Reihe von Mobilfunkunternehmen haben den Versand von Textnachrichten seit dem Abend des 6. Februars blockiert.

„Mit diesen Maßnahmen will die Regierung Kritiker daran hindern, sich zu organisieren und die Verbreitung von kritischen Berichten und Bildern innerhalb des Landes oder im Ausland unterbinden“, so ROG.

Zudem haben die Behörden am 10. Februar angekündigt, Gmail, den E-Mail-Dienst des US-amerikanischen Internetkonzerns Google, durch einen dem Staat nahe stehenden Anbieter ersetzen zu wollen. Google hat unterdessen bestätigt, dass im Iran zur Zeit wenig Nachrichten über Gmail versendet werden. Iranische Internetuser hätten Schwierigkeiten beim Zugriff auf ihre Konten.

„Die Blockade von Gmail setzte neue Maßstäbe in der Kontrolle des iranischen Internets. Wir bezweifeln den Erfolg eines eigenen nationalen E-Mail-Dienstes, sollte dieser geschaffen werden. Niemand im Iran lässt sich von dem wahren Anliegen der Regierung täuschen: dem Ausbau der Online-Überwachung“, kritisiert ROG.

Weitere Informationen (auf Englisch) zu der Beeinträchtigung der Neuen Medien im Iran lesen Sie hier:


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