Podiumsgespräch am 14. April 2016 in Berlin ICS

Simbabwe: Journalismus als Wagnis

Verfolgte Reporter berichten

Reporter ohne Grenzen und die taz Panter Stiftung laden in Kooperation mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie ein zu einem Podiumsgespräch über die Situation der Journalisten in Simbabwe.

Gesprächspartner:
Ray Mwareya, Journalist, Simbabwe (Global South Development Magazine u.a.)
Itai Mushekwe, simbabwischer Investigativjournalist im Exil, Köln (Spotlight Zimbabwe)
Moderation: Dagmar Dehmer, Redakteurin Der Tagesspiegel

Donnerstag, 14. April 2016, 19 Uhr
im taz-Café
Rudi-Dutschke-Straße 23
10969 Berlin-Kreuzberg

Veranstaltung auf Englisch / Eintritt frei
Bitte melden Sie sich per E-Mail an.

Simbabwes Langzeit-Präsident Robert Mugabe hält die Medien an der kurzen Leine: Alle Journalisten müssen sich registrieren und ihre Akkreditierung jährlich erneuern lassen. Die meisten Rundfunksender sind in der Hand des Staates, ebenso die beiden wichtigsten Zeitungen. Ausländische Medien sind verboten, die Signale von Auslandssendern werden gestört. Unabhängige Informationen sind vor allem über das Internet zugänglich.

Medien werden etwa für Verdachtsberichterstattung über Korruptionsfälle geschlossen, Telefonate und E-Mail-Verkehr können ohne Richterbeschluss überwacht werden. Journalisten unabhängiger Zeitungen sind regelmäßig willkürlichen Festnahmen, Verhören oder Angriffen ausgesetzt. Wiederholte höchstrichterliche Urteile gegen die strafrechtliche Verfolgung von Verleumdungsvorwürfen sind bislang in der Praxis weitgehend ignoriert worden.

Inwieweit ist unabhängiger Journalismus unter diesen Bedingungen überhaupt möglich? Welche Risiken müssen investigative Reporter auf sich nehmen? Wie hat sich die Art der Repressionen im Laufe der Jahre verändert? Welche Perspektiven für eine kritische Berichterstattung sehen junge Journalisten in Simbabwe?

Die Podiumsgäste:

Ray Mwareya ist Reporter für humanitäre Themen beim Global South Development Magazine. Daneben hat er als freier Journalist für nationale und internationale Medien geschrieben, darunter The Mail and Guardian News, Think Africa Press, Canada Broadcasting Corporation und The Irish Sunday World. Nach einem international beachteten Artikel über die korrupten Machenschaften der nationalen Politik in der Kaffeeindustrie erhielt er ernstzunehmende Drohungen. Derzeit hält sich Mwareya mit einem Auszeit-Stipendium von von Reporter ohne Grenzen und der taz Panter Stiftung in Kooperation mit dem ZKM Karlsruhe für drei Monate in Deutschland auf.

Itai Mushekwe ist politischer und investigativer Journalist. Er hat für Simbabwes landesweit führende Wochenzeitung The Zimbabwe Independent als politischer Reporter gearbeitet. 2007 ging er ins Exil nach Deutschland. Im Jahr darauf wurde er für seine Bemühungen, politische und wirtschaftliche Missstände in seiner Heimat aufzudecken, mit dem Johann-Philipp-Palm-Preis für Meinungs- und Pressefreiheit geehrt. Mushekwe hat für internationale Medien wie die Zeitungen New Times of Moscow (Russland) sowie The Daily und Sunday Telegraph (Großbritannien) geschrieben. Vor wenigen Wochen hat er Spotlight Zimbabwe gestartet, eine neue Online-Nachrichtenplattform zu Simbabwe.



nach oben