China 04.06.2009

Strenge Zensur am Jahrestag des Tiananmen-Massakers

© AP

Mit zahlreichen Zensurmaßnahmen haben die chinesischen Behörden in den vergangenen Tagen versucht, mögliche Berichte zum heutigen 20. Jahrestag des Tiananmen-Massakers zu verhindern.

Sicherheitskräfte in Peking halten seit gestern Journalistinnen und Journalisten davon ab, den Tiananmen-Platz zu besuchen. Hunderte von Polizeikräften und Soldaten sind um den weitläufigen Platz aufgestellt.

Nach Angaben des Foreign Correspondents Club of China (FCCC) hat die Polizei auch in den vergangenen Tagen mehrere TV-Teams daran gehindert, auf dem Platz zu filmen. Dabei wurde ein Kameramann festgenommen. Ein anderes Team wurde von der Polizei in der Nähe der Peking-Universität eingekreist und festgenommen. Einige Chinesen, die für ausländische Medien arbeiten, wurden von Mitarbeitern des „Büros für öffentliche Sicherheit“ vernommen.

Eine Reihe von sozialen Netzwerkseiten, Chat-Foren und Blog-Portalen sind gesperrt. Darunter sind die chinesischen Seiten Fanfou.com, Verycd.com, Xiaonei.com und Wordku.com. Wenn Internetnutzerinnen und –nutzer versuchen, diese Seiten zu erreichen, erhalten sie eine Nachricht, dass die Seiten wegen Überarbeitung zur Zeit nicht erreichbar sind. Zuvor wurden bereits Internetangebote wie Twitter, YouTube, Bing, Flickr, Opera, Live, Wordpress und Blogger gesperrt.

Auch der Zugang zu internationalen Webseiten wie der BBC, TV5 Monde und CNN, auf denen Fotos und Videos der Niederschlagung der Proteste im Juni 1989 zu sehen sind, ist blockiert. Artikel in importierten Zeitungen über die Ereignisse wurden entfernt.

Darüber hinaus wurden zehn Dissidenten daran gehindert, Ihre Häuser zu verlassen oder Kontakt mit ausländischen Journalisten aufzunehmen.

Weitere Informationen zu polizeilichen Übergriffen gegen ausländische Reporter:


Weitere Informationen:
Anja Viohl
Tel.: 030 615 85 85

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